Fotografieren bei schwachen Lichtverhältnissen Die Vorteile einer Lichtstärke von 1:1.4

Marcello ZerlettiTechnologie und Know-how28 Aug. 20254 Minuten Lesezeit
nikon-image

Marcello Zerletti fotografiert Berlin am frühen Morgen mit dem NIKKOR Z 35mm f/1.4

Es ist 5:30 Uhr. Rund um das Alte Museum, das neoklassizistische Meisterwerk auf der Berliner Museumsinsel, ist es bis auf gelegentlichen Vogelgesang noch still. Marcello Zerletti, allein mit seiner Z8 und dem NIKKOR Z 35mm f/1.4, hält seine Kamera ans Auge. Er schaut durch den elektronischen Sucher und fängt die ersten Sonnenstrahlen, die die Seite des Museums streifen, ein. Da er in der Regel nicht länger als zehn Minuten an einem Ort verweilt, geht er bald weiter in Richtung Süden. Er ist ohne konkreten Plan, aber auf einer Mission: Er will testen, wie sich das NIKKOR Z 35mm f/1.4 bei schlechten Lichtverhältnissen macht.

„Eine Stunde vor Sonnenaufgang, wenn die Straßenlaternen noch an sind, schaue ich mir eine Szene an. Ich warte fünf Minuten, bis ein paar Leute über die Straße gehen oder ein Auto vorbeifährt. Dann mache ich ein Foto“, erklärt der in Berlin lebende Nikon-Creator, der für seine stimmungsvollen Straßenbilder bekannt ist. Normalerweise kombiniert er seine Z8 mit dem NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S. Doch dieses Mal schickte ihm das Nikon Magazin das neue NIKKOR Z 35mm f/1.4 zum Ausprobieren. Sein erster Eindruck? „Leicht, erschwinglich und ein hervorragendes Objektiv zum Herumlaufen“, findet er.

Headshot Marcello Zerletti

Marcello Zerletti

Creator

Folgen Sie Marcello Zerletti auf sozialen Medien.

Das steckt in der Kameratasche

Nikon magazine - 35mm f/1.4

Marcello mit der Z8 und dem NIKKOR Z 35mm f/1.4

Der Wechsel zu Festbrennweiten

Der größte Unterschied beim Wechsel von einem Objektiv wie dem NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S zu einem NIKKOR Z 35mm f/1.4 ist die Notwendigkeit, „mit den Füßen zu zoomen“. Eine feste Brennweite bedeutet, dass ihr euch für die Aufnahme in die richtige Position bringen müsst. „Manchmal, wenn ich ausgebrannt bin oder die Inspiration verloren habe, stelle ich mich vor eine Herausforderung: Ich wähle ein einziges Objektiv, mit dem ich dann eine Woche lang arbeite und verschiedene Blickwinkel einfange“, erzählt Marcello. Was kam dabei heraus?

Nikon magazine - 35mm f1.4
Nikon magazine - 35mm f1.4
Links/oben: Z8 + NIKKOR Z 35mm f/1.4. Links/oben: 1/400 s, f/1.4, ISO 500. Rechts/unten: 1/400 s, f/1.4, ISO 500, © Marcello Zerletti
Freiheit bei der Wahl des Bildausschnitts

„Diese beiden Gebäude (oben links) erinnern mich an New York“, erzählt Marcello dem Nikon Magazin. „Das ist für Berlin recht ungewöhnlich. Zuerst war ich mit dem 35-mm-Objektiv nicht nah genug dran, um die Gebäude einzufangen. Also habe ich die Position gewechselt, mich in die Mitte gestellt und gewartet, bis die beiden Vögel losflogen – mit einer Verschlusszeit von 1/400 s, um die Vogelbewegungen in der Luft einzufrieren. Ich finde es toll, dass sie in der Mitte fliegen.“

Aufnehmen dunklerer Umgebungen ohne Erhöhung des ISO-Werts

„Der Platz vor der U-Bahn Klosterstraße (oben rechts) ist sehr cool – auch im Winter. Ich wollte, dass die Person scharf ist. Also habe ich 1/400 s mit einer Blende von f/1.4 verwendet. Mein ISO-Wert ist 500. Mit meinem NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S müsste ich am gleichen Morgen und unter den gleichen Bedingungen ISO 1000 verwenden. Die große Offenblende macht einen riesigen Unterschied.“

nikon-image
Außergewöhnlicher Autofokus

„Das ist mein Komplize Patrick Noack. Wir spazierten um 6:30 Uhr durch das Regierungsviertel, als noch niemand da war (oben). Ich bat ihn, die Treppe hinaufzugehen. Ich wollte ihn unbedingt gestochen scharf haben. Also stellte ich meine Verschlusszeit auf 1/640 s. Der Autofokus ist unglaublich schnell, auch bei schlechten Lichtverhältnissen, und immer da, wo ich ihn brauche. Um flexibler zu sein, fotografiere ich immer im RAW-Format. So konnte ich die Treppe in der Nachbearbeitung gut aufhellen.“

Nikon magazine - 35mm f1.4
Nikon magazine - 35mm f1.4
Links/unten: Z8 + NIKKOR Z 35mm f/1.4. Unten/links: 1/100 s, f/1.4, ISO 400. Oben/rechts: 1/100 s, f/1.4, ISO 800, © Marcello Zerletti
Mehr als perfekte Postkarten

„Eine Kathedrale im frühen Morgenlicht, beleuchtet von Straßenlaternen, sieht mittags, umgeben von Touristen, ganz anders aus. Bei Dunkelheit ist es immer eine gute Idee, eine Reflektion zu finden, um die Aufnahme interessanter zu machen. An einem besonders trockenen Tag (oben links) spiegelte der Marmor das Licht und den Berliner Fernsehturm. Er sieht aus wie Wasser, oder? Das liegt an der großen Blendenöffnung (f/1.4) und der langen Verschlusszeit (1/100 s). Ohne Polfilter!“

Abwechslung im Bildausschnitt durch eine große Blendenöffnung

„Alle, die Kirschblüten fotografieren, tun dies tagsüber, immer bei strahlend blauem Himmel (so auch ich, auf dieser Testmission). Mir gefallen aber auch Kirschblüten in der Dunkelheit (wie auf dem Bild oben links). Die Straße ist nass vor lauter Pfützen, und ich liebe die Spiegelungen und die Reflexionen der Rücklichter. Mit diesem Objektiv und der Blende von f/1.4 war es einfach, das Bild aufzunehmen. In der Nachbearbeitung habe ich dann bestimmte Teile aufgehellt.“

Kein Blitz? Kein Problem. Filmen mit Leichtigkeit

„Ich machte mich auf den Weg zum Berliner Dom, um die Straßenlaternen in der Dunkelheit zu filmen. Dann ging ich zu einem überfüllten Platz mit Pendlern. Ich hockte mich tief hin, um die Sonne zu filmen. Mit gefällt der Sonnenstern, den das Objektiv in diesem Video erzeugt, sehr gut. Meistens verwende ich einen Filter, um den Stern zu entfernen. In diesem Fall mag ich ihn aber wirklich sehr – er rahmt das Video ein.“

Nikon magazine - 35mm f1.4
Nikon magazine - 35mm f1.4
Links/oben: Z8 + NIKKOR Z 35mm f/1.4. Oben/links: 1/30 s, f/1.4, ISO 320. Unten/rechts: 1/80 s, f/1.4, ISO 320, © Marcello Zerletti
Verschiedene Lichtquellen meistern

„Die Schwierigkeit bei den beiden obigen Bildern ist der starke Farbkontrast. Das Licht auf der Statue ist viel kälter, blauer und weißer im Vergleich zur Wärme der Straßenlaternen und des Doms. Für das Bild oben rechts bin ich auf die Statue zugegangen, habe die Verschlusszeit auf 1/80 s eingestellt und die Kamera so ausgerichtet, dass die Turmspitze und die Statue gleich groß sind. Die scharfe Farbgebung sorgt für Kontrast. Das Bild links habe ich von weiter weg aufgenommen, um die Vielseitigkeit der 35 mm Brennweite zu zeigen.“

Lest Marcellos vollständigen Testbericht über das NIKKOR Z 35mm f/1.4 hier.

Teilen

Mehr zu Aufnahmen bei schwachen Lichtverhältnissen

Das NIKKOR Z 35mm f/1.4 entdecken

nikon-image

Für noch mehr Kreativität