Das NIKKOR Z 28-135mm f/4 PZ im Test

Solli KananiTried and Tested 09 Okt. 20255 Minuten Lesezeit
Nikon magazine - Solli Kanini with the NIKKOR Z 28-135mm f/4 PZ

Videografin Solli Kanani stellt das cineastische NIKKOR Z 28-135mm f/4 PZ auf die Probe

Erste Eindrücke

Als Nikon Europe Ambassador habe ich schon viele Objektive getestet, aber das NIKKOR Z 28-135mm f/4 PZ sticht in vieler Hinsicht hervor. Für ein Objektiv mit so viel Brennweite und integriertem Power-Zoom fühlt es sich unerwartet leicht und gut ausbalanciert an. Sogar wenn man damit an der Z8 aus der Hand fotografiert bleibt es stabil. Das Objektiv hat dank des goldenen Power-Zoomrings einen besonderen Charakter – ein subtiles, aber aussagekräftiges Detail, das auf die videofokussierte Technik im Inneren hinweist. Da ich als Fotografin und Videografin im Bereich Food tätig bin, wollte ich es in einer Challenge testen: Ich beschloss, in meinem Studio ein Backrezept-Video zu drehen. Ich wollte hauptsächlich mit einem Stativ arbeiten, um klare, detailreiche Aufnahmen zu bekommen. Dabei interessierte mich besonders, wie sich der motorisierte Zoom bei fließenden Übergängen bewährt, wie nah ich an Texturen und Zutaten herankommen kann – und wie leise und präzise der Autofokus reagiert.

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Solli Kanani

AmbassadorFood Photography

Das steckt in der Kameratasche

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Power-Zoom

Einer der wichtigsten Vorteile des NIKKOR Z 28-135mm f/4 PZ ist sein integrierter Power-Zoom, der ein sanftes und kontrolliertes Zoomen ermöglicht, was mit reinen Foto-Objektiven fast unmöglich ist. Wer schon einmal versucht hat, mit einem Standardobjektiv einen langsamen Zoom zu filmen, weiß, wie schwierig es ist, die Bewegung ruhig und flüssig zu halten. Selbst bei größter Sorgfalt weist das Filmmaterial oft sichtbare Verwacklungen auf. Das liegt daran, dass herkömmliche Foto-Objektive nicht für konsistentes manuelles Zoomen ausgelegt sind. Der Power-Zoom löst dieses Problem durch eine präzise motorisierte Steuerung und ist damit ideal für Videograf:innen, die saubere, filmreife Übergänge erzielen möchten.

Das NIKKOR Z 28-135mm f/4 PZ – getestet von Solli Kanini

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Parfokales Design

Ein weiteres wichtiges Merkmal ist das parfokale Design, das beim Ein- und Auszoomen einen konsistenten Fokus beibehält. Das ist ein großer Vorteil für Videos, wo es entscheidend ist, dass der Fokus während Zoomübergängen scharf bleibt. Mit diesem Objektiv könnt ihr problemlos den Ausschnitt ändern, denn ihr könnt euch darauf verlassen, dass euer Motiv über den gesamten Zoombereich scharf bleibt.

Durchgängige Lichtstärke von 1:4

Eine der größten Stärken dieses Objektivs ist seine konstante Lichtstärke von 1:4, die über den gesamten Zoombereich hinweg für eine gleichmäßige Belichtung und Tiefenschärfe sorgt. Egal, ob ihr mit 28 mm oder voll gezoomt mit 135 mm filmt, müsst ihr euch keine Gedanken über Änderungen der Helligkeit oder die Anpassung eurer Einstellungen machen. Das ist sehr nützlich bei der Videoproduktion, wo ein einheitliches Erscheinungsbild zwischen den einzelnen Bildern wichtig ist.

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Die besten Einsatzmöglichkeiten

Das NIKKOR Z 28-135mm f/4 PZ ist perfekt für Video-Creator:innen, die Flexibilität, Schnelligkeit und Beständigkeit brauchen, wenn sie in dynamischen Umgebungen filmen. Mit seinem Power-Zoom, der durchgängigen Lichtstärke und minimalem Focus Breathing eignet es sich perfekt für Inhalte wie Interviews, Food-Videos, Produktvideos und Dokumentationen. Ob beim Filmen mit einem Stativ in einem Studio oder beim Aufnehmen von Bewegungen aus der Hand – dieses Objektiv passt sich an, ohne den Workflow zu beeinträchtigen. Es ist besonders nützlich, wenn ein Objektivwechsel nicht möglich ist und man mit einem einzigen Objektiv einen großen Bereich abdecken muss.

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Wichtige Tipps

Der Power-Zoom sorgt für flüssige, filmische Bewegungen.

Eines der herausragendsten Merkmale des Objektivs ist sein Power-Zoom, der für flüssige und filmische Übergänge entwickelt wurde. Ihr könnt ihn direkt von der Kamera, über einen optionalen Griff oder sogar ferngesteuert über die SnapBridge-App bedienen. Das ermöglicht konsistente, wiederholbare Zooms, ohne das Objektiv zu berühren. Ihr könnt die Zoomgeschwindigkeit variieren, um entweder dramatische Push-Effekte oder langsame, subtile Bewegungen zu erzeugen, die die Stimmung eurer Szene verstärken.

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Die Naheinstellgrenze ausnutzen

Profitiert von der beeindruckenden Nahfokussierung des Objektiv, insbesondere im Bereich von 28 bis 50 mm. Damit könnt ihr bei voller Schärfe ganz nah an das Motiv herankommen. Ideal also, um Strukturen, feine Details und subtile Bewegungen einzufangen. Ganz gleich, ob ihr Zutaten, Hände bei der Arbeit oder Produktelemente filmt – diese Funktion verleiht euren Aufnahmen mehr Intimität und Tiefe. Für Food-, Produkt- oder Dokumentarvideos ist das ein starkes Werkzeug: Denn gerade Nahaufnahmen tragen dazu bei, eine packendere visuelle Geschichte zu erzählen.

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Hi-Res Zoom für zusätzliche Reichweite bei kompatiblen Kameras

Wenn ihr eine kompatible Kamera wie die Nikon Z8 verwendet, probiert unbedingt die Hi-Res-Zoom-Funktion aus. Damit könnt ihr die Brennweite digital auf bis zu ca. 270 mm erweitern und dabei eine beeindruckende Bildqualität beibehalten. Diese Funktion ist besonders nützlich, wenn man am Set zusätzliche Flexibilität benötigt, aber keine Zeit oder keinen Platz zum Wechseln der Objektive hat. Ganz gleich, ob ihr mitten in einer Szene eine engere Einstellung aufnehmen oder den Bildausschnitt ändern möchtet, ohne die Kameraeinstellung zu verändern – der hochauflösende Zoom erweitert den Spielraum, ohne den Workflow zu stören.

10 Bit für mehr Flexibilität bei der Farbkorrektur

Um maximale Flexibilität in der Postproduktion zu behalten, achtet darauf, in 10 Bit zu fotografieren, wenn eure Kamera das unterstützt. Dank Profilen wie N-Log bewahrt ihr zusätzliche Farbinformationen und einen erweiterten Dynamikumfang. Gerade in Kombination mit dem klaren, detailreichen Output dieses Objektivs ist das ein echter Gewinn. Die zusätzliche Farbtiefe ermöglicht subtile Farbabstufungen und verhindert Streifenbildung bei Himmelsaufnahmen, Hauttönen oder Farbverläufen. Das ist ein Muss, wenn ihr euer Filmmaterial farbkorrigieren möchtet und die optische Qualität des Objektivs in eurem Video voll ausnutzen wollt.

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Das Besondere an diesem Objektiv

Es hat mich wirklich beeindruckt, wie selbstverständlich sich dieses Objektiv in meine Arbeitsweise einfügt. Der Power-Zoom ermöglichte mir eine reibungslose, präzise Steuerung und fühlte sich intuitiv an – fast so, als würde er auf meine Sichtweise reagieren, wie sich ein Film entwickelt. Sein geringes Gewicht war eine angenehme Überraschung, vor allem während eines vollen Drehtages. Die Optik lieferte scharfe, klare Ergebnisse mit minimalem Focus Breathing. Ich schätze die Vielseitigkeit des 28-135-mm-Bereichs sehr. So kann ich flexibel von Weitwinkel zu Nahaufnahmen gehen, ohne das Objektiv wechseln zu müssen. Das ist sehr praktisch, insbesondere wenn ich unter Zeitdruck arbeite und keine Zeit habe, zwischen den Aufnahmen die Objektive zu wechseln. So kann ich mich auf die Story konzentrieren und nicht um das Setup.

Es war nicht einfach, das Objektiv nach meinem Test wieder abzugeben, da es bereits seinen Platz in meinem Workflow gefunden hatte. Dieses Objektiv beweist seinen Wert bei jeder Aufnahme. Wenn man es einmal benutzt hat, kann man sich kaum noch vorstellen, darauf zu verzichten.

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