Die Essenz des Sommers – Challenges für diese Saison

Natalie DentonPhoto Finish20 Juni 20255 Minuten Lesezeit
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Den Zauber des Sommers einfangen? Die Nikon Creators Lucy Hamidzadeh und Nicolas Jægergaard stellen euch in dieser Ausgabe von Photo Finish fünf inspirierende Foto-Challenges vor, die euch dabei helfen …

Vom goldenen Glanz der Abendsonne bis hin zu spontanen Straßenszenen – der Sommer sprüht vor lauter Geschichten, die nur darauf warten, eingefangen zu werden.

In den warmen, unbeschwerten Sommermonaten verweilt das Licht, leuchten die Farben und die alltäglichen Momente haben ein wenig mehr Magie. Ob ein strahlend blauer Himmel am Morgen, die Stille eines nebligen Nachmittags oder das geschäftige Nachtleben der Stadt – überall gibt es Fotomomente.

Um euch zu inspirieren, haben die Nikon Creators Lucy Hamidzadeh und Nicolas Jægergaard fünf neue Challenges zusammengestellt, die eure Kreativität anregen und euch auf die Jagd nach dem perfekten Sommerbild schicken sollen.

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Rechts/oben: Z9 + NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S, 14 mm, f/20, 1/1000 s, ISO 640. Links/unten: Z9 + NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S, 15 mm, f/5, 1/200 s, ISO 320, ©Nicolas Jægergaard
Schaut nach oben!

„Der Sommer ermutigt zu einem anderen Tempo. Manchmal genügt ein einfacher Perspektivwechsel, um den Blick auf die Welt verändern“, sagt Nicolas Jægergaard, Landschaftsfotograf und Video-Content-Creator für Luftaufnahmen. „Bei dieser Challenge geht es darum, direkt nach oben zu schauen und neue Kompositionen über Kopf zu finden. Zum Beispiel kann man in Wald, die Kamera in den Himmel gerichtet, die Symmetrie der Bäume im Spiel mit dem Licht erkennen. Auch in einem Lupinenfeld lässt sich mit einem tief angesetzten und nach oben gerichteten Objektiv eine verspielte Szene voller Strukturen und Farben erzeugen, die man aus Augenhöhe übersehen würde.“

Nicolas rät, für diese Challenge ein Weitwinkelobjektiv zu verwenden, um die Tiefe zu betonen und den Blick auf die zusammenlaufenden Linien von Bäumen, Blumen oder sogar architektonischen Strukturen zu lenken. „Es ist eine einfache, aber kreative Art, das starke Licht des Sommers und den offenen Himmel zu nutzen. Das führt oft zu beeindruckenden, abstrakten Ergebnissen“, sagt er. Der Landschaftsprofi empfiehlt eine spiegellose Nikon-Kamera mit dem NIKKOR Z 14-24mm f/2.8 S für extrem weite, dramatische Bilder oder das NIKKOR Z 20mm f/1.8 S für etwas engere Perspektiven mit schönem Streulicht. Dazu ist ein stabiler Kameragurt oder eine Unterlage hilfreich, wenn ihr von tief unten nach oben fotografiert.

Nicolas' Top-Tipp: „Verwendet eine geschlossene Blende, beispielsweise f/16, für saubere Sonnenflecken und Schärfe im ganzen Bild. Erhöht die ISO-Empfindlichkeit oder passt die Belichtungszeit an, um Unterbelichtung zu vermeiden. Füllt alle Ecken des Bildausschnitts mit Vordergrundelementen wie Bäumen, Zweigen und Blütenblättern, um einen natürlichen Rahmen zu schaffen und den Blick zu leiten.“

Lucy Hamidzadeh's tests out the NIKKOR Z 28-400mm f/4-8 VR for Nikon magazine

Z8 + NIKKOR Z 28-400mm f/4-8 VR, 105 mm, f/6.3, 1/400 s, ISO 200, ©Lucy Hamidzadeh

Freiraum nutzen, um Ruhe einzufangen

Als professionelle Street-Fotografin ist Lucy Hamidzadeh an einen hektischen Rhythmus gewöhnt. „Ich bin immer auf der Suche nach schnellen Momenten, unverstellten Blicken, flüchtigen Gesten und unverfälschten menschlichen Emotionen, die sich natürlich entfalten“, erklärt sie. „Mein Objektiv ist auf Menschen, Bewegung und die unvorhersehbare Poesie des Alltags ausgerichtet. Aber wenn es um den Sommer geht, zieht es mich oft weg von den Straßen. Vor allem wenn ich auf Reisen am Meer bin, um etwas ganz anderes einzufangen: das Gefühl des Sommers.“

Für ihre erste Challenge lädt Lucy Fotograf:innen dazu ein, sich einem entschleunigten Ansatz zu widmen – und so die Stimmung ruhiger Sommertage einzufangen. Achtet genauso auf das, was nicht zu sehen ist, wie auf das, was im Bild erscheint. „Kämpft nicht gegen die Umgebung an“, sagt sie. „Nutzt seine Zwänge, das starke Sonnenlicht, den offenen Raum, wenige Objekte, als kreative Anregung. Anstatt in ein bestimmtes Motiv zu zoomen, lasst den Freiraum um das Motiv herum. Das hebt die entschleunigte, sanfte Ruhe des Sommers hervor.“

Lucys Top-Tipp: „Nehmt euch einen Moment Zeit, um die Szene nur mit den Augen zu erfassen, nicht durch die Kamera, auf verschiedenen Ebenen. Bewegt euch, geht in die Hocke, legt euch hin, schaut durch Dinge hindurch. Oft ist der überzeugendste Bildausschnitt erst zu erkennen, wenn ihr euren Blickwinkel physisch verändert. Es geht nicht darum, mehr zu erfassen, sondern mit anderen Augen zu sehen.“

Z9 + NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S, 26 mm, f/7.1, 1/640 s, ISO 160 (3-Belichtungsreihen-Foto HDR (Belichtungsreihe – BKT)), ©Nicolas Jægergaard

Feinste Details mit Belichtungsreihen erfassen

„Das Sommerlicht kann sowohl schön als auch unberechenbar sein. Da kommt die Belichtungsreihe ins Spiel“, erklärt Nicolas. „Wenn eine Szene sowohl starke Highlights als auch tiefe Schatten enthält, reicht eine einzige Belichtung oft nicht aus, um sie optimal einzufangen. Für feine Details und ein lebendigeres Bild empfiehlt er, Mehrfachbelichtungen mit unterschiedlichen Helligkeitsstufen zu kombinieren. „Diese Technik funktionierte in den Niederlanden besonders gut, wo ein Sonnenaufgang über der Landschaft komplexe Lichtverhältnisse erzeugte“, sagt er. „Trotz der begrenzten Zeit und des wechselhaften Himmels gingen dank der Belichtungsreihe keine Details durch einen überbelichteten Himmel oder dunkle Vordergründe verloren. Probiert in dieser Challenge Belichtungsreihen aus, wenn ihr sommerliche Sonnenaufgänge, Innenräume mit hellen Fenstern oder dramatische Küsten fotografiert. Es ist eine effektive Technik, die eure kreative Kontrolle erweitert.“

Nicolas' Top-Tipp: „Stellt die Belichtungsreihe so ein, dass ihr drei oder fünf Aufnahmen mit 1 bis 2 Blendenstufen zwischen den einzelnen Bildern macht. Wenn die Kamera über einen schnellen Serienaufnahmemodus verfügt, verwendet ihn, um Bewegungen zwischen den Aufnahmen zu minimieren. Die spiegellosen Kameras von Nikon verfügen über eine Belichtungsreihenfunktion (BKT), sodass ihr außer der Hauptkamera keine weitere Ausrüstung benötigt. Verwendet Objektive mit minimaler Verzeichnung, um die Überblendung zu erleichtern, und nehmt ein Stativ oder eine stabile Unterlage, um die Belichtung in der Nachbearbeitung genau auszurichten.“

Lucy Hamidzadeh's tests out the NIKKOR Z 28-400mm f/4-8 VR for Nikon magazine

Z8 + NIKKOR Z 28-400mm f/4-8 VR, 400 mm, f/8, 1/500 s, ISO 125, ©Lucy Hamidzadeh

Den Bildausschnitt finden, eine Story erzählen

In dieser Challenge fordert Lucy euch heraus, gezielt mit Ebenen und Bildrahmen zu arbeiten. „Das Sommerlicht kann hart, intensiv und platt sein“, sagt sie. „Damit die Bilder nicht verwaschen oder zu minimalistisch wirken, seht euch nach natürlichen Rahmen um – Zäune, Blätter, Felsformationen, sogar Strandschirme. Verwendet sie, um den Vordergrund interessant zu machen.

„Ich war vor kurzem auf Sizilien. Von der Küste angezogen, fotografierte ich ein Segelboot, das am Horizont entlangtrieb. Auf den ersten Blick war es eine einfache, ruhige Szene, aber ich wollte mich ihr mit der gleichen vielschichtigen Neugier nähern, die ich in der Streetfotografie verwende. Anstatt meine Kamera nur auf das Meer zu richten, suchte ich nach Möglichkeiten, Tiefe zu erzeugen. Ich lag flach auf dem sonnengewärmten Boden und fotografierte durch ein kleines Loch in der Wand, das einen natürlichen Rahmen bildete. Das verlieh dem ansonsten ruhigen Moment Spannung und eine Story. Diese kleinen Barrieren und Strukturen verleihen euren Bildern eine Dimension, die das Gefühl eines Gucklochs vermittelt. Wir blicken in eine ruhige, sonnendurchflutete Welt.“

Lucys Top-Tipp: „Eine der effektivsten Methoden, um visuelle Tiefe zu erzeugen, ist eine niedrige Perspektive. Flach auf dem Boden liegend oder durch schmale Schluchten zu blicken zwingt mich dazu, mit anderen Augen über Raum und Maßstab nachzudenken. Es geht nicht nur darum, unkonventionell zu sein. Es gewährt einen intimeren, fast voyeuristischen Blick auf eine Szene.“

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Links/oben: Z9 + NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S, 40 mm, f/4.5, 1/200 s, ISO 2000 (1-Stop ND-Filter). Rechts/unten: Z9 + NIKKOR Z 24-70mm f/2.8 S + ND Filter, 24 mm, f/8, 1/8 s, ISO 64, drei Fotos für ein vertikales Panorama, ©Nicolas Jægergaard
Hartes Mittagslicht ausnutzen

Fotografieren bei Mittagssonne erscheint auf den ersten Blick kontraproduktiv und wird als viel zu intensiv angesehen. Aber hartes Licht kann mit dem richtigen Ansatz wirkungsvolle Bilder entstehen lassen, sagt Nicolas. „Auf einer Reise durch Neuseeland fielen mir in den hellsten Stunden des Tages zwei verschiedene Szenen auf“, erinnert er sich. „Die erste war eine Schlucht, in der nur ein schmaler Lichtschacht durchbrach, der das Motiv perfekt ausleuchtete und ihm eine beeindruckende Tiefe verlieh. Die zweite war ein schattiger Wasserfall tief in einem Wald. Hier filterte das Licht sanft durch das Blätterdach und hob den natürlichen Kontrast zwischen Schatten und Bewegung hervor.“

Für diese Challenge ermutigt euch Nicolas, die Mittagssonne zu nutzen und Orte aufzusuchen, an denen das Licht natürlich gestreut oder gerichtet ist. „Höhlen, Schluchten oder dichte Wälder können allesamt diese Art von Licht bieten, das für Dramatik und Klarheit sorgt“, schlägt er vor. „Das starke Licht des Sommers wird eher zu einem Tool als zu einer Herausforderung, wenn es bewusst verwendet wird.“

Nicolas' Top-Tipp: „Nutzt einen ND-Filter, um die Belichtung zu steuern, wenn die Lichtverhältnisse uneinheitlich oder noch zu hart sind. Haltet Ausschau nach schmalen Sonnenstrahlen, die durch die Umgebung brechen – denn diese können verwendet werden, um das Motiv anzustrahlen. Wenn nötig, passt den Kontrast und die Helligkeit in der Nachbearbeitung an, um das natürliche Leuchten der Szene zu betonen.“

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